1. Welche Art von Immobilie kommt infrage?

Für wen ein Haus mit großem Garten infrage kommt, wird in den Vororten oder ländlichen Gegenden fündig. Überlegen Sie, welchen Stellenwert das Grundstück für Sie einnimmt. Wer nur gern draußen sitzt, braucht nicht zwangsläufig einen großen Garten. Eventuell kommt auch eine Eigentumswohnung mit Gartenanteil infrage.
Wenn Sie sich einen Garten wünschen und Spaß an Gartenarbeit haben, können Sie auch ein größeres Grundstück in Erwägung ziehen. Die Gartenarbeit kann im Alter jedoch mühsam werden.
Sie sollten auch berücksichtigen, dass sich flexible Grundrisse beispielsweise problemlos an eine veränderte Familiensituation anpassen können.
Wichtig ist, dass zu große Immobilien ebenso an der breiten Nachfrage vorbei gehen können, wie zu kleine.
Angesichts der steigenden Lebenserwartung, spielt auch eine Rolle, wie gut die Immobilie sich noch im Alter nutzen lässt oder mit welchem Aufwand ein altersgerechter Umbau umsetzbar ist.

2. Altbau oder Neubau?

Altbauten haben großen Charme, da die Umgebung häufig gewachsen ist. Die Grundrisse lassen oftmals die Verwirklichung von vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten zu. Den Reiz machen gerade die Stilelemente aus. Doch hinter der Fassade können bauliche Schwachstellen lauern, die ein Laie nicht erkennen kann und die oftmals höheren Heizkosten sind auch nachteilig.
Wer einen Neubau realisiert, kann je nach Phase noch eigene Wünsche einfließen lassen. In den ersten Jahren fallen bei fachgerechter Bauausführung auch kaum Kosten für die Instandhaltung an. Da der energetische Standard hoch ist, sind die Heizkosten niedriger. Eine gründliche Besichtigung (ggf. mit einem Experten) ist oberstes Gebot, da sich auch hier Schwachstellen verbergen könnten. Die Baustellenatmosphäre kann in Neubaugebieten gelten, aber hier ist ein Ende absehbar. Bis sich ein wohnliches Umfeld entwickelt hat, können einige Jahre vergehen.

3. Welche Fehler sind beim Immobilienkauf am häufigsten?

Zu teuren Überraschungen kann es kommen, wenn man, wie manche Kapitalanleger, dem Exposé und den Bildern vertraut, ohne die Immobilie jemals besichtigt zu haben.
Ein Problem ist auch, dass gerade bei Altbauten Laien den Zustand der Bausubstanz kaum vernünftig einschätzen können. Doch auch Neubauimmobilien sollten gründlich besichtigt werden.
Wichtig beim Immobilienkauf ist auch, die Unterlagen sehr genau durchzugehen und die richtigen Schlüsse zu ziehen, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Wer am falschen Ort kauft, kann die Immobilie möglicherweise später nur schwer oder mit Preisabschlag veräußern.
Die Größe sollte so beschaffen sein, dass die Immobilie auch für künftige Käufer attraktiv ist.
Die Bauzinsen sind zurzeit niedrig, doch Sie müssen die Raten auch stemmen können, wenn die Zinsen steigen oder sich über eine lange Zinsbindung absichern.

4. Was können Sie sich leisten?

Gehen Sie in Schritten vor:

Ermitteln Sie, wie viel Sie monatlich für ein Immobiliendarlehen bezahlen können
Ermitteln Sie, wie viel Eigenkapital Sie für die Immobilienfinanzierung einsetzen können. Listen Sie alle Vermögenswerte auf
Nutzen Sie einen Budgetrechner, um zu ermitteln wie hoch das Darlehen sein darf
Addieren Sie Ihr Eigenkapital zur ermittelten Darlehenssumme
Prüfen Sie, ob Sie Anspruch auf Baukindergeld oder auf Förderungen vom jeweiligen Bundesland haben
Die Zinskonditionen variieren von Bank zu Bank deutlich. Holen Sie sich daher mehrere Finanzierungsangebote ein

5. Wie kann ich Immobilien aus Zwangsversteigerung erwerben?

Kaufinteressenten bietet sich hiermit eine interessante Möglichkeit, die Immobilie zu einem vergleichsweise niedrigen Preis zu erwerben. Der Startpreis für das Bieterverfahren wird meist unterhalb des Verkehrswerts angesetzt.

6. Mit welchen Kaufnebenkosten ist zu rechnen?

Auch Sanierungsmaßnahmen müssen aus der ermittelten Gesamtsumme finanziert werden können. Je nach Bundesland und Immobilie fallen Kaufnebenkosten von bis zu 13% des Kaufpreises an. Diese bestehen aus Maklerprovision, Grunderwerbssteuer und Notarkosten. Da sich Regelungen für die Maklerprovision und Grunderwerbssteuer regional voneinander unterscheiden, ist das Ermitteln der Kosten auf eigene Faust recht mühsam. Mit einem Kaufnebenkostenrechner geht es einfacher.

7. Kann ich die Hilfe einer Checkliste nutzen?

Der Immobilienkauf ist teils eine enorme Investition. Immobilien, die Ihnen gefallen, sollten Sie daher gründlich überprüfen und auch die Baufinanzierung stets im Blick behalten. Hierzu können Sie Checklisten als Hilfe nutzen.

8. Worauf ist bei den laufenden Kosten einer Immobilie zu achten?

Eine wichtige Rolle spielen hier die Heizkosten. Sie können hoch ausfallen. Erste Anhaltspunkte dazu liefert der Energieausweis, den der Verkäufer vorlegen muss.
Kosten wie Wasser, Strom, Grundsteuer und Wohngebäudeversicherung sollten Sie auch einplanen.
Es ist ratsam monatlich eine Rücklage für eventuell anfallende Reparaturen anzusparen. Beachten Sie dabei, dass Sanierungsmaßnahmen, die nicht sofort anstehen, später finanziert werden müssen.

9. Welche Besonderheiten gibt es beim Kauf einer Eigentumswohnung?

Hierbei gilt es, die Wohnungseigentümergemeinschaft zu untersuchen, denn mit den Miteigentümern wird man auf Jahre hinaus nicht nur nachbarlich, sondern auch wirtschaftlich verbunden sein. Die Eigentümer bestimmen auf den Eigentümerversammlungen mit, was in welchem Umfang saniert wird. Sie entscheiden auch darüber, ob Sie beispielsweise einen Sonnenschutz an der Fassade über Ihrem Balkon anbringen dürfen. Einen Eindruck von der Eigentümergemeinschaft vermitteln die letzten Protokolle der Eigentümerversammlungen.
Informationen über die Finanzlage der Eigentümergemeinschaft geben zudem die Hausgeldabrechnungen, denn sie enthalten auch Angaben zu Rücklagen. Ist sie niedrig, müssen Sie bei Sanierungen mit einer Sonderumlage rechnen, die je nach Umfang hoch sein kann. Ist sie hoch, kann dies wiederum ein Indiz dafür sein, dass die letzte Sanierungsmaßnahme lange zurückliegt. Sie sollten sich auch die Teilungserklärung aushändigen lassen.

10. Worauf sollte ich beim Kaufvertrag achten?

Vom Notar wird der Kaufvertrag beurkundet. Er regelt alle zur Eigentumsübertragung erforderlichen Details, beispielsweise Angaben zur Übergabe, zum Käufer und Verkäufer sowie zur Immobilie. Auch Vereinbarungen mit dem Verkäufer darüber, welche Einbauten der Käufer übernimmt, sollten darin festgehalten werden; ansonsten sind sie nicht rechtsgültig. Prüfen Sie den Immobilienkaufvertrag sorgfältig, üblicherweise erhalten Sie ihn vor dem Notartermin bereits zur Ansicht. Kleine Korrekturen sind auch noch während des Notartermins möglich.

Wenden Sie sich gerne an Estate Connect, um sich beim Immobilienkauf sicher zu fühlen.